5 Fragen an den KSK


Lieber KSK, so wie es aussieht dürfen wir gratulieren!

Vielen Dank! Ja, wir können gleich zwei wichtige Ereignisse feiern: 40 Jahre KSK und den
77. Kongress! Wirklich wunderbar, wie sich mein Weg seit der Entstehung 1969 in Bonn entwickelt hat. Ein Jahr zuvor war der Ulmer Verein gegründet worden, der sich allerdings nicht vorrangig für die Interessen der Studierenden einsetzte. Somit wurde schnell der
Ruf nach einem selbstständigen studentischen Gremium, das bundesweit die Belange der Kunstgeschichtsstudierenden thematisieren sollte, laut. Relevant war dies zum damaligen Zeitpunkt aufgrund der großen Organisationsmissstände innerhalb des all-
gemeinen Studiensystems der BRD. Das studentische Mitspracherecht war minimal.
Im Bereich der Kunstgeschichte zeigte sich dies z. B. darin, dass auf dem Deutschen Kunsthistorikertag 1968 weder dem Mittelbau noch den StudentInnen Gehör geschenkt wurde.


Für welche Aspekte wollte sich der KSK einsetzen?

Der KSK, damals noch mit „Kunsthistorische Studentenkonferenz“ betitelt, machte sich Folgendes zum Ziel: besserer Informationsaustausch, aktives Mitwirken an Studienreformen und die Vertretung der studentischen Interessen nach außen.


„Kunsthistorische Studentenkonferenz“ sagtest du, wie wurde daraus der heutige KSK (Kunsthistorischer Studierenden Kongress)?

Die ursprüngliche „KSK“ kränkelte mit der Zeit ein bisschen - uns fehlte die übergreifende Organisation und auch inhaltlich gab es einige Differenzen. Daher schlossen wir uns 1972 dem „Verband Deutscher Studentenschaften“ an. Innerhalb dieses großen Gefüges gingen die Interessen der Kunsthistoriker jedoch leicht unter, so dass unser ursprüngliches Ziel einer angemessenen Interessenvertretung wenig erfolgreich umgesetzt werden konnte. Eine Erneuerung unserer eigenständigen Vereinigung fand ab der Tagung in Kiel 1983 bzw. dann ein Jahr später in Hamburg auch wieder unter dem ursprünglichen Namen „KSK“ statt. Auf der Marburger Konferenz im Mai 1995 wurde die Satzung novelliert und schließlich die Umbenennung in „Kunsthistorischer Studierenden Kongress“ (der KSK) beschlossen. Weil sich aus den früheren regelmäßigen Diskussionstreffen der Bonner Zeiten eine mehrtätige Tagungsstruktur entwickelt hatte, entschied sich der KSK für eine Eigendefinition als fachgerichtetes politisches Beschlussgremium (Kongress), welches außerhalb des Tagungsrahmens nicht beschlussfähig ist.


Würdest du sagen, dass sich neben strukturellen auch inhaltliche Veränderungen für den KSK ergeben haben?

Natürlich! Nach den anfänglich politisch hoch motivierten Gründungsprinzipien, lag der Schwerpunkt eine Zeit lang mehr bei fach- und inhaltlichen Aspekten. Doch mit den Umstrukturierungen, die durch die Einführung des BA/MA-Studiums und die Hochschulreform eingeleitet wurden, rücken die Hochschulpolitik und die Frage nach
dem Selbstverständnis des KSK wieder stärker in den Fokus.


Wie agiert der KSK heute?

Einmal pro Semester werde ich von Studierenden eines Kunsthistorischen Instituts des deutschsprachigen Raums ausgerichtet. Dies geschieht in Eigenregie, die Veranstalter erhalten jedoch Unterstützung vom Ulmer Verein. Den thematischen Schwerpunkt, durch den Veranstaltungstitel und den „Call for Papers“ definiert, legt das jeweilige Planungsteam fest, und alle Studierenden und Promovierende können zu diesem Vortrags- und Workshopkonzepte einreichen. Ich dauere meistens ca. 3 - 4 Tage und biete den angehenden KunsthistorikerInnen und KunstwissenschaftlerInnen über Bundes- und Landesgrenzen hinaus die Möglichkeit, sich innerhalb dieser Zeit über alles auszutauschen, was in und um das Studium der Kunstgeschichte, inhaltlich wie auch hochschulpolitisch, interessant ist.